München wächst – muss das sein?

Dieses Wachstum ist wirklich lästig: die Straßen immer voller, in der U-Bahn kein Sitzplatz und jetzt bauen sie uns auch noch die Felder zu, auf denen wir unseren Spaziergang machen. Können wir nicht endlich Schluss machen mit diesem ewigen Wachstum?

Die Stadt hat aber keine Instrumente, das Wachstum aufzuhalten. Sie kann weder die Freizügigkeit von Mensch und Kapital aufheben, noch wäre es empfehlenswert, absichtlich Münchens Attraktivität zu schmälern, damit kein Microsoft mehr in diese Stadt will. Exzellenzuniversitäten abschaffen, Marienplatz und Hofbräuhaus sperren? Oktoberfest nach Castrop-Rauxel abschieben?

Keine Gewerbegebiete mehr ausweisen? Selbst wenn das eine Option wäre, was sollten die Stadtväter und -mütter machen, wenn BMW sein Forschungs- und Ingenieurszentrum um 20.000 hochbezahlte Mitarbeiter erweitern will – Nö wollen wir nicht? Wenn sich Pricewaterhouse Coopers am Arnulfpark ansielt – Geht doch bitte nach Weiden in der Operpfalz?

Wir sind der Meinung, dass München eine weltoffene Stadt bleiben soll!

So soll es nicht werden!

Was aber möglich ist, ist das Wachstum so zu steuern und zu gestalten, dass dabei nicht diejenigen, die am wenigsten davon profitieren, unter die Räder kommen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Das soziale Thema in München ist bezahlbarer Wohnraum. Und wenn das ein für die Stadtgesellschaft wichtiges Thema ist, dann kann nicht die Erhaltung des status quo absolut gesetzt werden, seien es Freiflächen, Grünflächen oder Flächen für die Landwirtschaft.

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